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Beiträge der Kategorie ‘Plastiken’

Neue A5 Kunstkarten: Doppelkarten, gerillt, mit hochwertigem C5


 

Noch harren die Karten mit den neuen Sujets der Aufschaltung unter https://cornelia-aschmann-atelier.com/kunstkarten-aus-seifenblasen-auf-reisen/

Im Atelier liegen die kleinen Kunstwerke bereits auf. Wer nicht warten will bis zur Online-Bestellung, kommt rasch vorbei. Ich freue mich, die Schönheiten zu zeigen.

Bekommt einen neuen Platz – Giona Montana


Was es zu dieser Venusfigurine von mir zu sagen gibt:
Kleinplastik aus Schwemmholz, geschwärzt
10 x 17 x 6,5 cm
Der Name dieser archaisch anmutenden Kleinplastik enthält HInweise auf den Fundort des Ursprungsmaterials: Giona ist ein rund 15 km langer Fluss, der im Kanton Tessin entspringt und nach Südwesten fliesst, bis er auf italienischem Staatsgebiet den Lago Maggiore erreicht.
Die Quelle liegt am Südhang des Monte Tamaro. Auf ihrem Weg strömt die
Giona im Tal der Gemeinde Indemini vorbei. Im ehemalige Schmugglerort hoch oben in den Bergen verbrachte ich mit Freunden Ostern 2014.
Auf einem Spaziergang durch das wilde Tal fand ich beim Traversieren des Flusses ein schönes Stück Schwemmholz. Seine Reise hätte es flussabwärts weiter durch das Val Giona geführt, nach einem Abschnitt durch die Talschaft Valle Veddasca wohl direkt auf den weit in den Lago Maggiore vorgeschobenen Schwemmkegel.
Die ursprüngliche Form erinnerte mich vage an die Venus von Willendorf, eine der ersten bekannten Venusfigurinen; diese kulturellen Errungenschaften faszinieren mich seit je. Sie gelten als (vermutlich religiöse) Fruchtbarkeitssymbole und auch die Frau im Holz wollte durch meine Hände in ihrer archaischen Form und Kraft als Frau dargestellt werden. Zug um Strich mit der Feile nahm das Holz immer mehr Gestalt an. Das zarte Schwemmholz zwang mich zu sehr sorgfältigem Einsatz der Kräfte und einem Vorgehen in mehreren Phasen.
Schwärzung und Wachsung lassen die Rundungen besser hervortreten; die Inszenierung auf einer kleinen Stele lädt zu neugierigem Anschauen von allen
Seiten ein – Giona Montana ist immer wieder einen Blick und auch eine kleine Berührung wert.

GANZES


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GANZES, 2007, Apfelholz, 40 x 24 x 40 cm (L, B, T)

Sie ist meine erste Plastik aus Holz und ich fand sie von Beginn weg gelungen und spannend. Ich war nicht die Einzige. Immer zog GANZES bewundernde Blicke auf sich,  viele Betrachter/innen mussten sie berühren und streichelten ihre weich wirkenden Rundungen. Alle fragten nach dem Entstehen des Werks und aus welchem Holz das Objekt gefertigt wurde.

Rund, weich und archaisch

Das Runde wirkt immer ganz. Und obwohl diese Plastik weder eine Kugel noch ganz ist, wirkt sie ganz und in sich ruhend.  Die Schwärzung verstärkt diesen Eindruck und gibt dem Objekt eine angenehme Erdung. Dem gegenüber steht die Gestaltung, die die ihr innewohnende  Spaltung auflöst.

Die glatte Oberfläche der Plastik steht im Widerspruch zum asymmetrisch gesetzten Durchbruch. Dieser trägt die Spuren des Werkzeugs, einer Kettensäge, das ihn geschaffen hat. Grob, archaisch, wirkt die Mitte widersprüchlich zur freundlich-glatten, angenehmen Oberfläche. Das Feine und das Grobe in demselben Objekt – das  macht die Gestaltung zum Ganzen. Dieses hat die widersprüchliche Dualität zwischen glatt und grob aufgelöst, in dem es sich beides angeeignet hat.

Roter Punkt

Jetzt hat das Werk eine weitere ernsthafte Liebhaberin gefunden. Ich bin glücklich, die Plastik nach dem Verkauf immer noch in der Nähe zu wissen und habe sie für den Verkauf auf Hochglanz poliert. Viel Freude wünsche ich der neuen Besitzerin!

 

 

 

 

Künstler im Quartier


Werke bestimmt, fotografiert, Einladung geschrieben, gestaltet und verschickt. Preisliste (uff) gemacht – vom 15. bis 21. Oktober heben Seifenblasen ab im Ortsmuseum Wiedikon, Steinstrasse 8, 8003 Zürich. Leporello_Bot_Garten.jpg

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Rossauer Alpen


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Abgründig tief und unheimlich wie eine Schrunde am Rande eines Gletschers faszinierte mich die tiefe Spalte in der Vorderseite des Stamms eines gealterten Birnbaums. Vorsichtig fräste mir Stefan Grins beim jährlichen Holzworkshop in der Stiftung zur Weid die rohe Form des Werkstück.

Im Schaffen mit Hobel, Beitel, Feile und Stahlbürste taten sich neue Krater auf, falteten sich Berge aus steilen Flächen. Tiefe Schluchten und Tobel entstanden, hätte hier auch ein Ötzi entdeckt werden können, schoss es mir durch den Kopf.

Ein kleines Gebirge entfaltete sich in und durch meine Hände. Ehrfürchtig stellte ich mich in den Dienst der Schöpfungskraft, die da wirkte. Es war ein grosses Glück, dieses Objekt schaffen zu dürfen.

Etwa 50 x 50 cm gross sind die holzigen Felswände und Abgründe mit ihren grossen und kleinen Höhlen. Diese waren bewohnt mit kleinem Leben, sind erforscht und doch Terra inkognito.  Eine permanente Einladung, erneut hineinzusehen, zu schauen, ob und was sich darin angesammelt hat.

Das Holz des Birnbaums gibt dem Stück eine schöne Wärme und  visuell Tiefe. Es ist leicht angewittert. Die «Rossauer Alpen» finden ihre Destination deshalb am besten  in einem Innenraum, einem Wintergarten, einem Treibhaus oder in einem wettergeschützten Aussenraum.

Der Titel «Rossauer Alpen» ist einerseits Hinweis darauf, wo der Birnbaum einst seine Wurzeln hatte, nämlich im friedlichen Rossau im Zürcher Säuliamt. Andererseits leiten  «die Alpen» den Betrachter auf eine der möglichen Blickrichtungen auf das Objekt.